Zur Verbesserung der FE-Simulationsgenauigkeit wurde das Finite-Elemente-Model-Updating (FEMU) für das Modell eines Blindflansches angewandt. Mit Hilfe des Model-Updatings wird die Genauigkeit des initialen FE-Modells so optimiert, dass das vorhergesagte dynamische Verhalten möglichst genau mit dem übereinstimmt, das durch ein Experiment beobachtet wurde. Zu der Finite-Elemente-Analyse (FEA) an der Struktur wurde deshalb parallel eine Experimentelle Modalanalyse (EMA) am Originalbauteil durchgeführt.
Mit Hilfe eines mit dem Originalbauteil identischen Volumenmodells, der Angabe der spezifischen Materialeigenschaften von Edelstahl und der Aufprägung von freien Randbedingungen konnte ein entsprechendes FE-Modell (Abbildung 1, links) für die FEA erstellt werden. Die numerische Kalkulation der modalen Parameter ergaben die in der Tabelle 1 (links) aufgeführten Eigenfrequenzen und die in der Abbildung 2 (linke Spalte) dazugehörigen Schwingformen für die ersten drei Eigenmoden der Struktur. Zur Optimierung der simulativen Ergebnisse sollten die modalen Werte aus einem Experiment anhand der realen Struktur erzielt werden. Dafür wurde der Flansch an einem Profilrahmen elastisch aufgehängt, um die angenommenen freien Randbedingungen aus der Simulation zu emulieren. Eine breitbandige Anregung der Struktur erfolgte durch einen gekoppelten Modalshaker auf der Rückseite, während die Strukturantworten an über 200 Messpunkten durch ein Laser-Scanning-Vibrometer (LSV) erfasst wurden (Abbildung 1, rechts).